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AXEL HÜTTE. Night and Day

23.9.2017–14.1.2018
Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf zeigt eine spektakuläre Ausstellung mit Natur-Fotos von Axel Hütte (*1951). Zu sehen sind 70 großformatige Werke aus mehr als zwanzig Jahren. Viele davon werden zum ersten Mal präsentiert. Die Nacht- und Tag-Bilder hat Axel Hütte mit seiner Plattenkamera erzeugt. Er steht zur analogen Fotografie, weil diese authentischer als digitale sei. Das Spektrum der von Ralph Goertz gemeinsam mit dem Künstler kuratierten Ausstellung reicht von Motiven aus dem Jahr 1994 (Furkablick) bis hin zu einem erst Anfang 2017 in der Antarktis entstandenen Werkzyklus. Neben den großformatigen Fotoarbeiten sind zum ersten Mal auch zwei der seltenen Videoarbeiten des Künstlers zu sehen: Attonitus (2014) und Detroit (2017).

Reisen und Schauen, Welt-Erfahrung und Natur-Wahrnehmung sind für die künstlerische Arbeit von Axel Hütte von wesentlicher Bedeutung. Für seine Aufnahmen bereist der in Düsseldorf und Berlin lebende Fotograf alle Kontinente der Welt. In faszinierenden Fotoarbeiten aus Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Australien, Asien und der Antarktis reflektiert er nicht nur die Phänomene des Sehens, sondern auch die Bedeutung der Wahrnehmung von Bild und Bildlichkeit, von Abbild und Realität.

Die benutzte Plattenkamera erlaubt keine Schnappschüsse, erfordert stattdessen bei der künstlerischen und technischen Umsetzung seiner Bilder meist große Geduld. So spricht der Kurator der Ausstellung, Ralph Goertz, im Katalog über Belichtungszeiten „von bis zu 40 Minuten“: Gerade „indem Axel Hütte bei seinen Aufnahmen mit einer technisch hergestellten Schärfenebene arbeitet, erreicht er in seinen Urwaldbildern, aber auch seinen sinnlich zarten Bildern des Rheingau-Zyklus, die radikalste Form der Präsentation von Natur. Sein Blick richtet sich auf die Erscheinung einer Realität und nicht auf das Faktische der Realität, wodurch seine Landschaften und Nachtbilder als geistige wie visuelle Räume gelesen und empfunden werden können.“

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Axel Hütte richtet seinen Blick immer wieder auf faszinierende Momente, die die Natur liefert. Er visualisiert in seinen Landschaftsaufnahmen sowohl Distanz als auch Nähe zur Natur und schafft mit kluger Blickregie, z.B. unter Ausnutzung gegebener Licht- oder Wetterphänomene wie Nebel, ähnlich dem malerischen Sfumato, beeindruckende Bild und Farbräume. Typisch ist ein subtiler Bildaufbau, der die Aufnahmen jenseits des Dokumentarischen einordnen lässt und mit den Seh-Erwartungen des Betrachters spielt.

Wasserspiegelungen, die durch aufziehende Wolken oder Dunst gebotene Unschärfe des Lichts, das Dunkel der Nacht, aber auch das Gliederwerk von Brückenbauten werden für Hütte zu Kompositionselementen, um gleichsam perspektivisch ungewöhnliche wie atmosphärisch dichte Landschafts- und Architekturbilder zu schaffen. Mit Hüttes eigenen Worten vermitteln seine Fotografien „eine andere Art des Daseins, eine des Schauens, ein in der Landschaft sein“.

Die parallel zur Ausstellung im Museum Kunstpalast im Joseph Albers Museum Quadrat, Bottrop, (24.9.2017 – 7.1.2018) gezeigte Präsentation zum Frühwerk von Axel Hütte erweitert den Blick auf die Anfänge der künstlerischen Arbeit des Düsseldorfer Fotografen. Beide Präsentationen zusammen konstituieren de facto eine Retrospektive, wie es sie in dieser Form von Axel Hütte noch nicht gegeben hat.
Thomas Schmatolla, 4. Oktober 2017

Zum Begleit-Programm gehört auch ein sicherlich interessantes Künstler-Gespräch mit dem Autor Cees Nooteboom am 17.12.2017 um 19:00 Uhr.

Öffnungszeiten Di -So 11–18 Uhr; Do 11–21 h, Mo geschlossen,
An allen Feiertagen geöffnet von 11–18 Uhr
Eintrittspreise pro Person 12 €, ermäßigt 9,50 €
(inkl. Sammlung) Kinder bis 6 Jahre frei, Kinder von 7-17 Jahre: 1 €
Gruppen ab 10 Personen zahlen den ermäßigten Preis.
Begleithefte Für Erwachsene und Kinder gibt es kostenlose Begleithefte.
Katalog Im Verlag der Buchhandlung Walter König erscheint ein umfangreicher illustrierter Katalog in deutscher und englischer Sprache.
Weitere Informationen unter http://www.smkp.de/