© Paul Richter

Interview mit einem Produkt
Was erzählt ein Industrieprodukt über sein Leben, seine Entstehung und seine Zukunft?

Im Seminar Design & Ethik an der HTW Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin haben Studierende des Studiengangs Industrial Design damit begonnen, Alltagsobjekte ihrer Wahl zu befragen. Gefragt wird nach der Entstehung, der Nutzung und dem “Lebensende” der Dinge. Diese Übung sucht neue Formen des Dialogs über Werte, will aufmerksam machen, Wahrnehmung und Kommunikation fördern, Beziehungen zu und zwischen Objekten aufzeigen.

Das Lesen und Interpretieren von Formensprache gehört zu den unabdingbaren Kompetenzen von künftigen Industriedesignern. Aber auch die Geschichte hinter dem Produkt, die Entstehungsgeschichte, der Produktionsweg, der Umgang mit Ressourcen, der Gebrauch und schließlich das Lebensende und die mögliche „Wiedergeburt“ eine Produktes, also der gesamte Produktzyklus, muss sich ihnen erschließen.

Im gesellschaftspolitischen Dialog um Werte stehen Industriedesigner vor zwei Herausforderungen: Erstens ihre Haltung und Verantwortung im Entwicklungsprozess zu definieren und kommunizieren zu können. Zweites müssen sie in ihrer gestalterischen Arbeit Angebote für neue Formen der „Wertschätzung“ entwickeln und so zum Wandel im Umgang mit ökonomischer, sozialer und ökologischer Verantwortung beitragen, beziehungsweise neue gesellschaftliche Anforderungen begleiten und umsetzen. In diesem Dialog haben Industriedesigner die Moderatorenrolle zwischen Wirtschaft und Nutzern.

Geplant ist ein permanenter Dialog der Dinge. Beispiele aus dem Seminar:

» Ein Interview mit Panton Chair von Sonja Chow, Jannina Kluge, Karolina Piaskowska, Benjamin Schäfer, Anne Wegener.

» Interview mit einem Objektiv von Paul Richter, Design&Ethik, Dozentin Iris Laubstein, HTW Berlin FB Gestaltung, Sommersemester 2017